FAQ – Häufig an uns gestellte Fragen zum Datenschutz aus Betroffenensicht
Als Datenschutzbeauftragte und Informationssicherheitsbeauftragte beraten wir unsere Kunden zu allen Aspekten des Datenschutzes, der Informationssicherheit und des Hinweisgeberschutzes.
Dabei haben wir festgestellt, dass unsere Kunden regelmäßig auch Fragestellungen aus der Betroffenensicht haben. Diese beantworten wir im direkten Gespräch natürlich gerne.
Zugleich sind wir aber der Meinung, dass Informationen zum Datenschutz auf Betroffenensicht nicht ausschließlich über die Webseiten der Landes- und Bundesdatenschutzbehörden auffindbar sein sollten, sondern vielmehr auch auf Webseiten von Datenschutzbeauftragten.
Daher haben wir für betroffene Personen die nachfolgende FAQ erstellt, die einen Überblick über die wichtigsten Fragen und Antworten gibt.
Wir aktualisieren und erweitern diese FAQ nach Bedarf. Wenn Sie eine Anregung oder Frage haben, die hier nicht beantwortet wird, können Sie uns gerne über unser spezielles Kontaktformular “Anregung/Frage zur FAQ” erreichen. Dieses finden Sie am Ende dieser Seite verlinkt.
Was sind meine Rechte als betroffene Person im Datenschutz?
Als betroffene Person im Datenschutz haben Sie verschiedene Rechte, die Sie gegenüber dem Verantwortlichen geltend machen können. Dazu gehören:
- das Recht auf Auskunft über die Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten
- das Recht auf Berichtigung oder Löschung Ihrer personenbezogenen Daten
- das Recht auf Einschränkung der Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten
- das Recht auf Widerspruch gegen die Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten
- das Recht auf Datenübertragbarkeit Ihrer personenbezogenen Daten
- das Recht auf Beschwerde bei einer Aufsichtsbehörde für den Datenschutz
Wie erhalte ich eine Auskunft über meine gespeicherten Daten?
Sie haben das Recht, von einem Unternehmen, einer Institution, einem Verein oder einer Behörde jederzeit Auskunft darüber zu verlangen, welche Daten dort über Sie gespeichert werden und wie diese verarbeitet werden. Dazu müssen Sie eine schriftliche Anfrage per Post oder E‑Mail schicken, in der Sie sich eindeutig identifizieren. Innerhalb eines Monats muss Ihnen dann eine Kopie Ihrer Daten sowie weitere Informationen über die Zwecke, die Rechtsgrundlagen und die Empfänger der Datenverarbeitung zur Verfügung gestellt werden. Die Daten müssen Ihnen dabei in einem allgemein lesbaren Format, z.B. als PDF-Datei, übergeben werden.
Was kann ich tun, wenn meine Daten falsch oder unvollständig sind?
Wenn Sie feststellen, dass Ihre personenbezogenen Daten falsch oder unvollständig sind, haben Sie das Recht, von dem Unternehmen oder der Organisation, die Ihre Daten verarbeitet, eine Berichtigung zu verlangen. Das Unternehmen oder die Organisation muss dies unverzüglich (grundsätzlich innerhalb eines Monats) tun oder schriftlich begründen, warum dem Antrag nicht entsprochen werden kann. Wenn Sie Ihre Daten über eine vorausgefüllte Steuererklärung erhalten haben, müssen Sie sich an den Datenübermittler wenden, um die Daten zu korrigieren. Das kann z. B. Ihr Arbeitgeber, Ihre Krankenkasse oder Ihre Versicherung sein. Die Änderungen müssen dem Finanzamt anschließend mitgeteilt werden.
Wie kann ich meine Daten löschen oder einschränken lassen?
Wenn Sie Ihre personenbezogenen Daten bei einem Verantwortlichen löschen oder einschränken lassen möchten, haben Sie nach der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verschiedene Rechte. Ein Verantwortlicher ist eine Person oder Stelle, die über die Zwecke und Mittel der Verarbeitung Ihrer Daten entscheidet. Sie können zum Beispiel:
- eine Löschung Ihrer Daten verlangen, wenn diese nicht mehr für den Zweck benötigt werden, für den sie erhoben wurden, oder wenn Sie Ihre Einwilligung widerrufen haben.
- eine Einschränkung der Verarbeitung Ihrer Daten verlangen, wenn Sie die Richtigkeit der Daten bestreiten, oder wenn Sie Widerspruch gegen die Verarbeitung eingelegt haben.
- eine Auskunft über die zu Ihrer Person gespeicherten Daten verlangen, um zu prüfen, ob diese korrekt und rechtmäßig verarbeitet werden.
Um Ihre Rechte geltend zu machen, können Sie sich an den Verantwortlichen wenden, der Ihre Daten verarbeitet. Dieser muss Ihnen innerhalb eines Monats antworten und Ihnen mitteilen, welche Maßnahmen er ergriffen hat oder warum er Ihrem Anliegen nicht nachkommen kann.
Wie kann ich einer Datenverarbeitung widersprechen oder meine Einwilligung widerrufen?
Wenn Sie der Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten zugestimmt haben, können Sie Ihre Einwilligung jederzeit widerrufen. Dieses Recht schreibt Ihnen Artikel 7 Absatz 3 der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) zu. Der Widerruf bringt datenschutzrechtliche Folgen mit sich, eine davon ist die Unterbindung der Datenverarbeitung. Um Ihre Einwilligung zu widerrufen, müssen Sie uns dies schriftlich mitteilen. Sie können dafür den folgenden Mustertext verwenden:
Absender: (Ihr Name und Ihre Anschrift)
An: (Name und Anschrift des Unternehmens / Anbieters)
Datum
Betreff: Widerruf der Einwilligung und Löschung personenbezogener Daten, Art. 7 Abs. 3 S. 1, Art. 17 Abs. 1 b) DSGVO
Kunden-Nr.: (falls Ihnen eine bekannt ist, bitte hier eintragen; sonst löschen)
E‑Mail-Adresse: (falls dem Unternehmen Ihre E‑Mail-Adresse bekannt ist, bitte hier eintragen; sonst löschen)
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit widerrufe ich meine Einwilligung in die Verarbeitung meiner personenbezogenen Daten. Außerdem fordere ich Sie auf, meine bei Ihnen gespeicherten personenbezogenen Daten unverzüglich zu löschen. Falls Sie meine personenbezogenen Daten weiteren Empfängern offengelegt haben, verlange ich außerdem, dass Sie die Empfänger über die Löschung meiner personenbezogenen Daten informieren.
Ich bitte um unverzügliche Bestätigung, dass meine personenbezogenen Daten bei Ihnen gelöscht wurden sowie, dass Sie die weiteren Empfänger durch Zusendung einer Kopie über mein Löschungsverlangen informiert haben.
Sollten Sie meinem Löschungsersuchen nicht nachkommen, fordere ich Sie auf, Ihre Entscheidung mir gegenüber unter Angabe der gesetzlichen Grundlage unverzüglich zu begründen. In diesem Fall sind die entsprechenden Daten umgehend zu sperren.
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
Wie kann ich eine Beschwerde bei der zuständigen Datenschutzbehörde einreichen?
Wenn Sie der Ansicht sind, dass Ihre Datenschutzrechte verletzt wurden, haben Sie das Recht, eine Beschwerde bei der zuständigen Datenschutzbehörde einzureichen. Die zuständige Behörde ist diejenige, die im Bundesland sitzt, in dem das Unternehmen oder die Organisation, das/die Ihre Daten verarbeitet, seinen oder ihren Sitz hat. Sie können die Beschwerde per Post oder E‑Mail einreichen und müssen dabei folgende Angaben machen:
- Ihren Namen und Ihre Kontaktdaten
- Den Namen und die Kontaktdaten der verantwortlichen Stelle oder des Auftragsverarbeiters, gegen die oder den Sie sich beschweren
- Eine Beschreibung der Verletzung Ihrer Datenschutzrechte, die Sie geltend machen
- Die Rechtsgrundlage, auf die Sie sich berufen (z.B. DSGVO, BDSG, TMG)
- Den Sachverhalt und die Gründe für Ihre Beschwerde
- Ihren Wunsch oder Ihr Anliegen (z.B. Unterlassung, Berichtigung, Löschung, Schadensersatz)
Die Datenschutzbehörde wird dann Ihre Beschwerde prüfen und Sie über den Stand und das Ergebnis informieren.
Wie kann ich meine Daten übertragen lassen?
Wenn Sie Ihre personenbezogenen Daten von einem Anbieter zu einem anderen übertragen lassen möchten, haben Sie unter bestimmten Voraussetzungen das Recht auf Datenübertragbarkeit nach der DSGVO.
Dieses Recht gilt, wenn die Verarbeitung Ihrer Daten auf Ihrer Einwilligung oder auf einem Vertrag beruht und die Verarbeitung mithilfe automatisierter Verfahren erfolgt. Sie können dann verlangen, dass der Anbieter Ihnen Ihre Daten in einem strukturierten, gängigen und maschinenlesbaren Format zur Verfügung stellt oder direkt an einen anderen Anbieter übermittelt, soweit dies technisch machbar ist. Der Anbieter darf die Datenübertragung nicht behindern oder verzögern.
Das Recht auf Datenübertragbarkeit gilt nicht für Daten, die für die Wahrnehmung einer öffentlichen Aufgabe oder im öffentlichen Interesse verarbeitet werden. Außerdem darf die Datenübertragung die Rechte und Freiheiten anderer Personen nicht beeinträchtigen.
Wenn Sie Ihre Daten übertragen lassen möchten, sollten Sie sich an den Anbieter wenden, der Ihre Daten verarbeitet, und ihn um die Datenübertragung bitten. Der Anbieter muss Ihnen innerhalb eines Monats antworten und Ihnen mitteilen, ob er Ihrer Anfrage nachkommt oder nicht. Wenn er Ihrer Anfrage nicht nachkommt, muss er Ihnen die Gründe dafür nennen und Ihnen das Recht auf Beschwerde bei einer Aufsichtsbehörde oder auf gerichtlichen Rechtsschutz einräumen. Die Datenübertragung ist in der Regel kostenlos, es sei denn, Ihre Anfrage ist offensichtlich unbegründet oder exzessiv.
Was sind die Risiken einer Datenübermittlung ins Ausland?
Die Datenübermittlung ins Ausland kann mit Risiken für den Schutz Ihrer personenbezogenen Daten verbunden sein. Denn nicht alle Länder außerhalb der Europäischen Union (EU) und des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) bieten ein vergleichbares Datenschutzniveau wie die EU. Wenn Ihre Daten in ein sogenanntes Drittland übermittelt werden, können sie dort möglicherweise von Behörden oder anderen Stellen eingesehen oder verarbeitet werden, ohne dass Sie davon erfahren oder sich dagegen wehren können. Außerdem kann es schwieriger sein, Ihre Rechte als betroffene Person geltend zu machen oder Schadensersatz zu erhalten, wenn Ihre Daten missbraucht werden.
Wie kann ich mich vor Datenmissbrauch oder ‑diebstahl schützen?
Datenmissbrauch oder ‑diebstahl bedeutet, dass Ihre persönlichen oder geschäftlichen Daten ohne Ihre Zustimmung von anderen genutzt oder weitergegeben werden. Dies kann zu finanziellen Schäden, Identitätsdiebstahl oder anderen Nachteilen für Sie führen. Um sich vor Datenmissbrauch oder ‑diebstahl zu schützen, sollten Sie folgende Maßnahmen ergreifen:
- Seien Sie vorsichtig bei der Weitergabe von Daten im Internet oder bei Gewinnspielen, Rabattkarten oder Informationsveranstaltungen. Lesen Sie immer die Datenschutzerklärung und widersprechen Sie gegebenenfalls der Nutzung Ihrer Daten für Werbezwecke oder die Weitergabe an Dritte. Zum Beispiel können Sie bei Online-Bestellungen oder Anmeldungen ein Häkchen setzen oder entfernen, um Ihre Einwilligung zu geben oder zu verweigern.
- Nutzen Sie ein aktuelles Antivirenprogramm und eine Firewall auf Ihrem Computer, Smartphone oder Tablet, um sich vor Viren, Trojanern oder Hackern zu schützen. Aktualisieren Sie regelmäßig Ihre Software und Betriebssysteme, um Sicherheitslücken zu schließen.
- Verwenden Sie starke und unterschiedliche Passwörter für Ihre Online-Konten und ändern Sie diese regelmäßig. Nutzen Sie nach Möglichkeit die Zwei-Faktor-Authentifizierung für zusätzliche Sicherheit. Vermeiden Sie es, Ihre Passwörter aufzuschreiben oder zu speichern, und nutzen Sie einen Passwortmanager, um sie sicher zu verwalten.
- Seien Sie skeptisch bei E‑Mails, Anrufen oder Nachrichten von unbekannten Absendern, die Sie nach persönlichen Daten fragen oder Ihnen Links oder Anhänge schicken. Dies können Phishing-Versuche sein, um an Ihre Daten zu gelangen. Öffnen Sie keine verdächtigen Links oder Anhänge und geben Sie keine sensiblen Daten preis. Überprüfen Sie immer die Absenderadresse und die URL der Webseite, bevor Sie etwas anklicken.
- Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Kontoauszüge und Ihre Schufa-Auskunft auf verdächtige Aktivitäten. Melden Sie sich sofort bei Ihrem Kreditinstitut oder der Polizei, wenn Sie einen Datenmissbrauch oder ‑diebstahl feststellen. Sperren Sie gegebenenfalls Ihre Kreditkarten oder Online-Zugänge und ändern Sie Ihre Passwörter.
Was sind Cookies und wie kann ich sie kontrollieren?
Cookies sind kleine Datensätze, die von Webseiten auf Ihrem Gerät gespeichert werden, um Sie wiederzuerkennen oder Ihre Einstellungen zu speichern. Cookies können nützlich sein, aber auch Ihr Surfverhalten analysieren und Ihre Privatsphäre beeinträchtigen.
Es gibt verschiedene Arten von Cookies, die unterschiedliche Zwecke haben.
- Session-Cookies werden nur für die Dauer einer Sitzung auf einer Webseite verwendet, zum Beispiel um Ihren Warenkorb oder Ihre Anmeldedaten zu speichern. Diese Cookies werden automatisch gelöscht, wenn Sie den Browser schließen.
- Tracking-Cookies hingegen bleiben länger auf Ihrem Gerät und verfolgen Ihr Surfverhalten über mehrere Webseiten hinweg. Diese Cookies werden oft von Werbeunternehmen genutzt, um Ihnen personalisierte Werbung anzuzeigen oder Ihr Nutzerprofil zu erstellen.
Sie können Cookies in Ihrem Browser kontrollieren und verwalten, indem Sie die entsprechenden Einstellungen aufrufen. Dort können Sie Cookies löschen, blockieren oder zulassen, je nach Ihren Wünschen. Die genauen Schritte hängen von Ihrem Browser ab. Sie sollten regelmäßig Ihre Cookies überprüfen und nur diejenigen akzeptieren, die für die Funktion der Webseiten notwendig sind.
Was ist Profiling und wie wirkt es sich auf mich aus?
Profiling ist eine Form der automatisierten Verarbeitung personenbezogener Daten, bei der bestimmte persönliche Aspekte einer natürlichen Person bewertet werden, um zum Beispiel ihre Arbeitsleistung, wirtschaftliche Lage, Gesundheit, persönliche Vorlieben oder Interessen, Zuverlässigkeit oder Verhalten zu analysieren oder vorherzusagen. Profiling kann rechtliche Wirkungen für die betroffene Person entfalten oder sie in ähnlicher Weise erheblich beeinträchtigen. Zum Beispiel kann Profiling dazu führen, dass eine Person einen Online-Kreditantrag oder eine Online-Bewerbung abgelehnt bekommt, ohne dass ein Mensch eingreift.
Profiling unterliegt den Vorschriften der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die den Schutz der Grundrechte und Grundfreiheiten natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten gewährleistet. Die betroffene Person hat das Recht, keiner ausschließlich auf Profiling beruhenden Entscheidung unterworfen zu werden, es sei denn, dies ist nach dem Unionsrecht oder dem Recht der Mitgliedstaaten ausdrücklich zulässig, für den Abschluss oder die Erfüllung eines Vertrags zwischen der betroffenen Person und einem Verantwortlichen erforderlich oder die betroffene Person hat ihre ausdrückliche Einwilligung hierzu erteilt. In jedem Fall muss eine solche Entscheidung mit angemessenen Garantien verbunden sein, wie zum Beispiel dem Recht auf menschliches Eingreifen, dem Recht auf Darlegung des eigenen Standpunkts, dem Recht auf Erläuterung der Entscheidung und dem Recht auf Anfechtung der Entscheidung.
Profiling kann sich auf die betroffene Person auswirken, indem es ihre Möglichkeiten einschränkt, bestimmte Dienstleistungen oder Produkte zu erhalten, ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verringert, ihre Privatsphäre verletzt oder ihre persönlichen Daten für unerwünschte Zwecke verwendet. Die betroffene Person hat daher das Recht, über das Profiling informiert zu werden, die Logik dahinter zu verstehen und die Folgen für sie zu kennen. Die betroffene Person hat auch das Recht auf Zugang zu ihren personenbezogenen Daten, die für das Profiling verwendet werden, das Recht auf Berichtigung oder Löschung dieser Daten und das Recht auf Widerspruch gegen das Profiling.